Wanderung auf dem Bienitz

Wanderung auf dem Bienitz Wir starteten gemeinsam mit Christiane unter der Führung von Uwe einen Rundgang auf der Geländeerhebung des Bienitz am Rand der Leipziger Tieflandsbucht.
Während der Wanderung machte Uwe Ausführungen zur Entstehung, Lage, Gestaltung, Geschichte, Flora und Fauna des Bienitz. Der Bienitz liegt etwas 8,6 km Luftlinie in westlicher Richtung vom Zentrum Leipzigs entfernt, an der westlichen Stadtgrenze. Er gehört zum Leipziger Stadtteil Burghausen. Im Süden führt die B 181 vorbei. Im Westen wird der Bienitz begrenzt durch den Zschampertbach und im Norden durch den Elster-Saale-Kanal, über den der Bienitz an seiner Nordseite noch hinausreicht. Im Osten liegt Burghausen. Der Bienitz erhebt sich 20 bis 30 m über das Umland. Westlich fällt er steil zur Zschampertaue ab, die übrigen Seiten sind flacher. Der Bienitz gehört zur Dehlitz-Rückmarsdorfer Endmoräne, die von etwa 130.000 bis 140.000 Jahren während der Saale-Eiszeit entstand. Davon zeugen auch die zahlreichen Findlinge aus Gesteinsmaterial skandinavischer Länder. Der Bienitz und sein Umland sind seit 5000 Jahren besiedelt. Davon zeugen Funde von Grabbeigaben in Hügelgräbern aus der Zeit der Brand- und Schnurkeramik. Die Lage dieser Hügelgräber ist auf dem Bienitz seit dem 20. Jahrhundert durch beschriftete Findlinge markiert. Um das Jahr 800 legten Sorben eine Wallanlage an. Diese Anlage wurde noch in späteren Kriegen genutzt. 1891 entstanden die ersten Schießstände. 1935 – 1939 wurden die Schießstände von der Hitlerwehrmacht nochmals ausgebaut. Bis 1989 nutzten auch die bewaffneten Kräfte der DDR diese Anlage.
Im Weiteren gab es früher eine Rodelbahn, die noch heute zu sehen ist und wenn Schnee liegt, genutzt werden kann. Heute wird der Bienitz genutzt von Wanderern, Radfahrern und der Kanal von Ruderern. Auf dem ganzen Rundgang kann man die bunte Fauna und Flora bewundern. Der Botaniker Petermann konnte 1841 784 Pflanzenarten nachweisen. Im Wald des Bienitz sind Trauben- und Stieleichen, Winterlinden, Hainbuchen und Hängebirken vertreten. In der Strauchschicht gedeihen Weißdorn, Mispel, Schlehe und Schwarzer Holunder. Am Westhang des Bienitz, wo die Merseburger Mönche im Mittelalter sogar einmal Weinanbau versuchten, finden sich einige lokale oder für ganz Sachsen seltene Pflanzenarten, z. B. die Türkenbundlilie, die Färberscharte, das Berghartheu und der Weiße Schwalbenwurz. Hier hat auch das Weiße Fingerkraut einen von zwei sächsischen Standorten. Der Westhang des Bienitz steht als Flächennaturdenkmal unter Naturschutz. An Tieren sind vor allem Rehe anzutreffen, sowie Füchse, Kaninchen, vereinzelt auch Hasen, rot- und dunkelbraune Eichhörnchen, Dachse und Marder. Zu hören oder zu sehen sind Fasan, Rebhuhn, verschiedene Spechte, Pirol, Eichelhäher und Kuckuck. Auch Waldkauz, Bussard, Roter Milan, Turm- und Baumfalke und einige Arten von Singvögeln sind hier einheimisch. Am Kanal leben eine Reihe von Entenarten sowie Blesshühner, Kröten, Frösche, Ringelnattern, Blindschleichen und Eidechsen.
Uns allen hat der Rundgang viel Spaß gemacht und auf diesem Weg wollen wir uns nochmal bei Uwe bedanken.
Matthias Kahle

Datum: 2016-04-05


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